Die perfekte App?

Eine wichtige Entscheidung steht für den Betreiber eines Magazins an. Soll er sein Magazin zu einem Teil einer neuartigen App werden lassen oder soll er weiter auf Exklusivität setzen. Die App Readly bietet ihren Kunden den Zugang zu über 3500 Magazinen an. Für gerade einmal 9,99 € im Monat kann der Kunde alle Magazine lesen und sogar herunterladen. Immer mehr große und namhafte Magazine sind bereits ein Teil des Readly Angebotes geworden. Darunter Magazine wie AutoBild, der Playboy, selbst ist der Mann, Euro, Men´s Health, GQ, Chip, auto motor und sport, Rolling Stone und sogar die gute alte Bravo findet sich im Angebot wieder. Die Verantwortlichen in den Redaktionen sprechen von einem wichtigen und nötigen Schritt um neue Leser zu erreichen. Doch es gibt auch Schattenseiten in der Zusammenarbeit. Wir wollen heute das Pro und Contra abwägen.

Pro Readly

  • Readly übernimmt wichtige Marketingaufgaben.
  • Neue Leser werden auf das Angebot aufmerksam.
  • Die Wahrscheinlichkeit das die Inhalte des eigenen Magazins auf Social-Media geteilt und verbreitet werden ist sehr hoch.
  • Es werden feste Einnahmen generiert und somit gibt es ein geringeres Risiko von einem finanziellen Totalausfall.
  • Der Bekanntheitsgrad wird erhöht. Dies kann gerade am Anfang ein sehr wertvoller Aspekt sein.
  • Für das ein oder andere Magazin war die Teilnahme die Rettung vor dem Aus. So manches Magazin hat den Wandel der Zeit verschlafen.

Contra Readly

  • Weniger Selbstbestimmung.
  • Zwar feste, jedoch geringere Einnahmen als bei einer cleveren Selbstvermarktung.
  • Die Inhalte können beliebig heruntergeladen werden. Dies kann gut sein, kann aber auch schlecht sein. Es besteht ein gewisses Risiko.
  • Es brechen Abonnenten weg und auch der Kioskverkauf wird stark darunter leiden. Wer alles in seiner App lesen kann, der kauft sich in den seltensten Fällen noch die Print-Ausgabe zusätzlich.

Wie anfangs schon erwähnt, haben sich die meisten Verantwortlichen dafür entschieden ihre Magazine in der App den Nutzern zur Verfügung zu stellen. Für sie haben die Vorteile ganz klar überwogen. Es war für viele eine strategische Frage und für manche sogar eine Frage des Überlebens. Doch kann es für kleine und gut strukturierte Magazine eine bessere Entscheidung sein unabhängig zu bleiben. Es hängt ganz stark davon ab, wie sehr die Leser an das Magazin gebunden werden konnten.

Nicht wenige Experten gehen davon aus, das die gedruckte Form der Magazine in spätestens 15 Jahren vom Markt verschwunden sein werden. Print-Ausgaben sind dann nur noch etwas für Liebhaber, wie dies bei den Langspielplatten ebenfalls der Fall ist. Dies bedeutet aber nicht, dass der Betreiber eines Magazins dadurch automatisch ein Teil einer solchen App werden muss. Eine unabhängige Plattform zu betreiben auf der die eigene Radaktion veröffentlichen kann, was ihnen wichtig ist, sollte ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensphilosophie sein. Denn wo Medien nur noch gebündelt verbreitet werden, ist es ein leichtes sie zu zensieren und zu manipulieren.